Auf dieser Seite finden Sie sowohl die ursprünglichen Programmhinweise zur Jahreshauptversammlung der KünstlerGilde und der Esslinger Begegnung 2024 (ganz unten) als auch Fotos (direkt im nachstehenden Abschnitt) sowie einen Pressebericht. Zahlreiche interessante Links laden Sie auch jetzt, im Nachgang zu unserem Jahrestreffen, zum Lesen und Stöbern ein!
Foto-Rückblick: Esslinger Begegnung 2024
Die stellvertretende Vorsitzende, Eva Beylich, führte durch wesentliche Teil des Programms der diesjährigen Esslinger Begegnung:
Rainer Goldhahn, der Ehrenvorsitzende der Künstlergilde, richtet ein Grußwort an den Preisträger des Andreas-Gryphius-Preises Edward Bialek:
Monika Taubitz hält die Laudatio für Edward Bialek:
Udo Beylich hält die Laudatio für den Preisträger des Niklolaus-Lenau-Preises, Heinz Zeckel:
Der Vorsitzende der KünstlerGilde, Martin Kirchhoff, zusammen mit den Preisträger*innen Marlies Kalbhenn und Heinz Zeckel sowie der Esslinger Kulturamtsleiterin Alexa Heyder:
Lesung des Prosa-Preisträgers René Gröger:
Doris Waldvogel – ebenfalls Preisträgerin des Prosa-Preises der KünstlerGilde Esslingen:
Dietmar Gräf, langjähriger Leiter des Fachbereichs Musik der KünstlerGilde Esslingen, trägt nachhaltig zur musikalischen Gestaltung des Abends bei:
Cara Megnin, Oboistin aus Esslingen, nach ihren zwei vorgetragenen Stücken – von Carl Nielsen sowie Georg Philipp Telemann:
Andreas Willscher, Fachgruppenleiter Musik, hält die Laudatio auf den diesjährigen Stamitz-Preisträger Jürgen Essl:
Musikalischer Höhepunkt mit vier Händen: Dietmar Gräf und Andreas Willscher:
Pressebericht
Der nachfolgende Artikel von Rainer Kellmayer erschien am 16.9.2024 in der Esslinger Zeitung. Die KünstlerGilde dankt Autor und Zeitung für die Genehmigung zum Nachdruck:
Esslinger Begegnung 2024 – Rezitationen, Musik und Preisverleihungen
Die Künstlergilde Esslingen beeindruckte bei der „Esslinger Begegnung 2024“ mit einem vielfältigen Programm. Vier Kunstpreise wurden vergeben.
Bei den alljährlichen „Esslinger Begegnungen“ präsentiert die Künstlergilde Esslingen stets ein Kaleidoskop verschiedenster Kunstrichtungen. Auch diesmal war das Programm im Bürgersaal des Alten Rathauses weit gespannt: Farbenprächtige Bilder setzten den gelungenen optischen Rahmen, und nach Lesungen und Gedichtvorträgen erklang ein anspruchsvolles Konzertprogramm. Zudem konnte in den Räumen der Geschäftsstelle in der Küferstraße eine Kunstausstellung mit Wettbewerbsbeiträgen zum Leo-Lesser-Ury-Preis besichtigt werden. Eingebunden in die unter dem Motto „Kunst – Klang“ stehende Veranstaltung war die Verleihung mehrerer von der Künstlergilde ausgelobter Preise an verdiente Persönlichkeiten der Kulturszene.
Die heute europaweit aktive Gilde wurde 1948 von einem Kreis um den Kulturhistoriker und Schriftsteller Ernst Schremmer in Esslingen gegründet. Ursprünglich als Selbsthilfegruppe heimatvertriebener Kulturschaffender ins Leben gerufen, versteht sich die von den Fachgruppen Bildende Kunst, Literatur und Musik getragene Vereinigung heute als Brückenbauer zu unseren östlichen Nachbarn.
Eine Konstante der „Esslinger Begegnungen“ ist seit vielen Jahren die Vergabe des Nikolaus-Lenau-Literaturpreises, mit dem diesmal Heinz Zeckel ausgezeichnet wurde. Kulturamtsleiterin Alexa Heyder überbrachte die Glückwünsche der Stadt Esslingen und übergab den Preis zusammen mit Martin Kirchhoff, dem Vorsitzenden der Künstlergilde. In seiner Laudatio stellte Udo Beylich die Vita des 1944 im Sudetenland geborenen Preisträgers vor und ergänzte: „Was mich beeindruckt, sind die Leichtigkeit und die Eleganz des Wortes und der gelassene Humor, der in den Gedichten Heinz Zeckels durchschimmert“.
Andreas-Gryphius-Preis für Edward Bialek
Der mit dem Andreas-Gryphius-Preis ausgezeichnete polnische Literaturhistoriker Edward Bialek konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein. Rainer Goldhahn, der Ehrenvorsitzende der Künstlergilde, richtete ein Grußwort an Bialek und kündigte an, dass der Preis im November in Breslau überreicht wird. Marlies Kalbhenn, die sich in Fachkreisen als Schriftstellerin und Verlegerin einen Namen gemacht hat, erhielt den Preis im Gedenken an die aus Mährisch Ostrau stammende, 2022 in Ulm-Wiblingen verstorbene Schriftstellerin und Lyrikerin Johanna Anderka.
Wegen einer Konzertverpflichtung konnte der mit dem Johann-Wenzel-Stamitz-Preis ausgezeichnete Organist und Stuttgarter Musikprofessor Jürgen Essl die Urkunde nicht persönlich entgegennehmen. Der Vorsitzende der Fachgruppe Musik, Andreas Willscher, würdigte den aus Kirchheim unter Teck stammenden Organisten und Komponisten: „Mit dem diesjährigen Musikpreis zeichnet die Gilde einen schaffenden und ausübenden Künstler von hohem Rang aus, von dem auch in Zukunft viele Werke und Impulse großartigster Qualität zu erwarten sind“.
Im stilistisch breit gefächerten Konzert zum Abschluss der „Esslinger Begegnung“ sorgte die Flötistin Sonja Sanders für bläserische Akzente. In langsamen Sätzen von Johann Sebastian Bach und Robert Schumann zog sie über dem von Dietmar Gräf zuverlässigen gelegten Klaviergrund helle Leuchtspuren, danach brach sich in einer Variationsfolge von Wolfgang Amadeus Mozart technische Brillanz Bahn.
Dem stand die junge Esslinger Oboistin Cara Megnin in nichts nach. Eine schwelgerische Romanze des dänischen Romantikers Carl Nielsen erhielt durch ihre ausdrucksstarke Phrasierung Kontur, und in Georg Philipp Telemanns „Fantasie Nr. 2“ standen noble Kantilenen neben rasantem Laufwerk.
Eine spezielle Note brachten Dietmar Gräf und Andreas Willscher ins Programm – einerseits durch eigene Kompositionen, die jeweils der Kollege am Flügel interpretierte, andrerseits mit einer vierhändigen Improvisation über das Kirchenlied „Heiliger König Wenzel“.
Ballade Kebelmanns sorgt für dramatische Momente
Für dramatische Momente sorgte Dietmar Gräf bei der Uraufführung seiner „2. Kiewer Ballade“, die einen Text von Bernd Kebelmann mit musikalischen Mitteln verstärkt. Kantige Klavieraktionen, schmetternde Trompetentöne und eindrucksvolle Rezitationen illustrierten die Ballade Kebelmanns, die sich mit den Grausamkeiten des Naziregimes auseinandersetzt. Die Musik war nicht immer schön, aber aufrüttelnd, und hinterließ ein zutiefst beeindrucktes Publikum.
Preise der Künstlergilde Esslingen
Der Literaturpreis wurde erstmals im Jahr 1957 in Düsseldorf verliehen. Mit dem Andreas-Gryphius-Preis werden Autoren und Übersetzer ausgezeichnet, deren Publikationen deutsche Kultur in Mittel-, Ost- und Südosteuropa reflektieren und die zur Verständigung zwischen den Deutschen und ihren östlichen Nachbarn beitragen.
Seit 1985 verleiht die Künstlergilde den Lenau-Preis an deutsch schreibende Lyrikerinnen und Lyriker. Der Preis kann auch an Autoren aus Mittel-, Ost- oder Südeuropa gehen, die ins Deutsche übersetzte Lyrik-Publikationen aus den letzten beiden Jahren vorweisen können. Zudem verleiht die Künstlergilde Literaturpreise für Lyrik und Kurzprosa. Hier steht die Förderung jüngerer literarischer Talente im Fokus.
Der Preis erinnert an den 1717 in Ost-Böhmen geborenen Komponisten Johann Wenzel Stamitz . Er wird an Komponistinnen und Komponisten oder ausübende Musiker verliehen, deren Werk der Verständigung zwischen den Deutschen und ihren östlichen Nachbarn dient.
Autor: Rainer Kellmayer
Quelle: Esslinger Zeitung, Ausgabe vom 16.9.2024
Ursprüngliche Ankündigung & Programm
Veranstaltungsdaten Jahrestreffen 2024
Rahmendaten
Veranstaltung: Jahreshauptversammlung 2024 (nur für Mitglieder) und Esslinger Begegnung 2024 (öffentlich)
Veranstalter: KünstlerGilde e.V. Esslingen
Wo: Im Bürgersaal des Alten Rathauses in Esslingen
Wann: Samstag 14.09.2024
Gesamtzeitplan
ab 11:00 Uhr Proben und Ausstellungsaufbau
11:00 bis 18:00: Kunstausstellung auf Staffeleien im Bürgersaal des Alten Rathauses (ab 14:00 öffentlich zugänglich – zuvor lediglich für Mitglieder)
12:00 bis 14:00 Uhr Mitgliederversammlung (intern): Tagesordnung gemäß Ankündigung in der Zeitschrift 2024-I
14:00 bis 18:00 Uhr Esslinger Begegnung (öffentlich): Literatur, Kunst und Musik
- Verleihung des Andreas-Gryphius-Preises an Herrn Prof. Edward Bialek
- Lesung
- Verleihung des Nikolaus-Lenau-Preises durch das Kulturamt und die KünstlerGilde e.V.
- Lesung
- Preisverleihung Literatur- und Kunstwettbewerb 2023/2024
16:00 bis 17:00: Pause – mit der Möglichkeit, die Lesser-Ury-Preis Shortlist-Teilnehmer 2024 in den Räumen der Geschäftsstelle in der Küferstr. 37 in Esslingen zu besichtigen (bis 16:45).
17:00 Uhr: Konzert
- J.S. Bach, Adagio ma non tanto,; Querflöte und Klavier (S. Sanders, D. Gräf)
- Oboensolo
- A. Willscher; …in Elbog´n liegt mein Ranzen“, Klavier (D. Gräf)
- W.A. Mozart, Andante con variazioni; Querflöte, Klavier (Sanders, Gräf)
- LAUDATIO auf Jürgen Essl, diesjähriger Johann-Wenzel-Stamitz-Preisträger; gehalten von Andreas Willscher
- D. Gräf, Improvisiertes Melodram über die 2. Kiewer Ballade von Bernd Kebelmann; Sprache, Gesang, Klavier (D. Gräf)
- R. Schumann, Zweite Romanze, Querflöte, Klavier (Sanders, Gräf)
- Satz für Oboe und Klavier erklingen
- D. Gräf, „Hommáge à Bartók“; Klavier (A. Willscher)
- A. Willscher, „P A N“; Querflöte, Klavier (Sanders, Gräf)
- Böhmisches Kirchenlied „Hl. König Wenzel“, 4-händige Klavier-Improvisation (Willscher, Gräf)
- Mitwirkende: Sonja Sanders, Querflöte; Cara Megnin Oboe; Dr. Dietmar Gräf und Andreas Willscher, Klavier
18.00 Uhr: Abbau
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