Steckbrief Josef Mühlberger

Josef Mühlberger wurde 1903 im böhmischen Trautenau geboren. Sein bekanntestes Werk ist „Die Knaben und der Fluß“. Als Sohn eines deutschen Vaters und einer tschechischen Mutter war ihm – wie auch seinem älteren Bruder Alois – zeitlebens an einer Verständigung zwischen Deutschen und Tschechen gelegen.

Joseph Mühlberger war sowohl in den Jahren 1950-1959 als auch 1969-1974 Vorsitzender (Gildemeister) der KünstlerGilde Esslingen. Der Schriftsteller wurde 1965 von der Jury des Vereins mit dem Andreas-Gryphius-Preis ausgezeichnet.

Vita von Josef Mühlberger

Name: Josef Mühlberger

Geboren: 1903 in Trautenau/ Trutnov (Böhmen)

Studium der Germanistik und Slawistik an der Karls-Universität Prag.

1926 Promotion über die Dichtung der Sudetendeutschen in den letzten 50 Jahren.

Studium für Kunstgeschichte und Philosophie in Uppsala/ Schweden.

1946 Vertreibung aus der Tschechoslowakei – zusammen mit seinem Bruder Alois.

Mühlberger lässt sich im württembergischen Eislingen nieder und arbeitet als Redakteur, Journalist und Übersetzer tschechischsprachiger Literatur und Schriftsteller.

1950-1959: Erste Vorstandschaft bei der KünstlerGilde Esslingen.

1969-1974: Zweite Amtperiode als Vereinsvorstand.

Gestorben: 1985 in Eislingen a.d. Fils.

Literarischer Fokus

Romane, Erzählungen.

Der literarische Nachlass befindet sich im Schriftgut-Archiv Ostwürttemberg.

Preise & Auszeichnungen

Auswahl der Preise, die Josef Mühlberger erhielt:

1937: Johann-Gottfried-von-Herder-Preis

1951: Adalbert-Stifter-Preis

1965: Andreas-Gryphius-Preis der KünstlerGilde Esslingen

1968: Sudetendeutscher Kulturpreis

1973: Eichendorff-Literaturpreis

1974: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse

Wissenswertes über Josef Mühlberger

Josef Mühlberger arbeitete in seiner Heimatstadt Trautenau als Lehrer.

„[…] wie eine Vogelmelodie, die schönste und einfachste junge Dichtung, die ich seit langer Zeit gelesen habe“

Hermann Hesse über „Die Knaben und der Fluß“

Die Nationalsozialisten attackierten Mühlberger für seine Verbindungen mit tschechischen und jüdischen Autoren sowie für die Wahl seiner Motive aus dem tschechischen Kulturkreis. Er war mit Max Brod befreundet. Die Nationalsozialisten verhafteten Mühlberger schließlich wegen seiner Homosexualität. Mühlbergers Bücher wurden während der Nazi-Diktatur zwar nicht verboten, aber auch nicht mehr gedruckt.

Joseph Mühlberger stand der KünstlerGilde e.V. Esslingen – als bisher einziger – in zwei unterschiedlichen Perioden als Vorstandsvorsitzender (Gildemeister) vor: zunächst in den Jahren 1950-1959, und dann noch einmal zwischen 1969 und 1974.

Hier geht es zum Wikipedia-Eintrag für Josef Mühlberger.

Ausgewählte Werke von Josef Mühlberger

„Die Dichtung der Sudetendeutschen in den letzten fünfzig Jahren“. 1929.

„Die Knaben und der Fluss“. 1934.

„Verhängnis und Verheißung“. Roman einer Familie. 1952.

„Licht über den Bergen“. Roman. 1956.

„Herbstblätter“. Gedanken und Gestalten. 1963.

„Sudetendeutscher Schicksalsweg“. Ein Lese- und Quellenbuch zur Geschichte der Sudetendeutschen. 1976.

„Geschichte der deutschen Literatur in Böhmen“. 1981.

„Das Paradies des Herzens“. Erinnerungen an eine Kindheit in Böhmen. 1982.

„Wo ich daheim war“. Erzählungen aus dem böhmischen Riesengebirge. 1983.

„Besuch bei Kafka“. Schriften von Josef Mühlberger zu Franz Kafka. 2005.

Eine Liste aller Mitglieder und Preisträger der KünstlerGilde Esslingen, die wir bereits mit einer individuellen Personenseite vorgestellt haben, findet sich ebenfalls auf dieser Webseite.