KünstlerGilde & Esslinger Synagoge: Solidarität mit israelischer Gemeinde

Brief des Vereins an die IRGW

Aus aktuellem Anlass hat der Vorstand der KünstlerGilde – allen vorweg die Vorstandsvorsitzenden Martin Kirchhoff und Eva Beylich sowie der Ehrenvorsitzende Rainer Goldhahn – einen Solidaritätsbrief an die Synagoge in Esslingen bzw. die israelische Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW) gerichtet.

Die KünstlerGilde bringt darin ihre tiefe Missbilligung für die absolut menschenverachtenden Gräueltaten von Hamas und Hisbollah zum Ausdruck. Sie äußert darin außerdem ihr völliges Unverständnis und ihre klare Inakzeptanz von Demonstrationen in Deutschland und anderswo, welche ein solches Pogrom gut heißen. Von Brandanschlägen mit Molotow-Cocktails auf Synagogen ganz zu schweigen.

Gemeinsame Historie

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Quelle: Alemannia Judaica

Seit ihrer Gründung vor 75 Jahren setzt sich die Gilde für Versöhnung und Verständigung ein. Und genau so lange schließt dies wie selbstverständlich jüdisches Leben und jüdische Kunst und Kultur mit ein. Hierfür zeugen beispielsweise eine Lesung von Paul Celan bei der KünstlerGilde in Esslingen – oder zahlreiche Preisverleihungen an Künstler*innen mit jüdischen Wurzeln: Rose Ausländer, Else Levi-Mühsam, Saul Friedländer, Petr Eben. Der ehemalige Vorsitzende der Gilde, Joseph Mühlberger, wurde schon unter den Nazis dafür attackiert, dass er Verbindungen zu tschechischen und jüdischen Autoren pflegte. Und die 2023 von der Gilde aus Anlass ihres 75-jährigen Bestehens herausgegebene Lyrikanthologie „Betrachtung der Zeit“ zeugt mit Max Herrmann-Neiße ebenfalls von einem gemeinsamen Geschichts-, Kunst- und Werteverständnis.

In besonderer Erinnerung aus den letzten Jahren ist den Mitgliedern der KünstlerGilde als auch einer breiteren Öffentlichkeit nicht zuletzt eine Lesung mit Gedichten jüdischer Autorinnen und Autoren, welche 2019 in der 200 Jahre alten Esslinger Synagoge stattfand. Gelesen von Vertretern der Gilde wurden dabei Werke von: Leopold Marx, Hilde Domin, Franz Werfel, Hermann Hakel, Theodor Kramer, Rose Ausländer, Halina Birenbaum, Paul Celan, Gertrud Kolmar, Selma Meerbaum-Eisinger, Nelly Sachs, Heinrich Heine, Kurt Tucholsky, Max Brod, Mascha Kaléko, Günter Kunert, Paul Ludwig, Rudolf Leonhard, Else Lasker-Schüler, Schalom Ben-Chorin, Erich Fried, Süßkind von Trimberg, Jacob Jacobs.

Solidaritätsspende durch Buchverkauf

Um die literarische Brücke deutscher Verantwortung für das Judentum von der Vergangenheit zur Gegenwart zu schlagen, hat die KünstlerGilde mit dem Verleger von Gerold Tietz – Preisträger der KünstlerGilde – vereinbart, dass die kompletten Einnahmen für Buchbestellungen des Doppel-Romans Große Zeiten – Kleines Glück, die über die KünstlerGilde erfolgen, an die israelische Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW) gespendet werden. Das Buch basiert auf der realen Lebensgeschichte einer jungen deutschen Frau, die in den Zwischenkriegsjahren und der Nazi-Herrschaft mit einem deutsch-tschechisch-jüdischen Studenten liiert ist. Bestellungen mit dem Kennwort „KünstlerGilde – israelische Gemeinde“ richten Interessierte einfach unter Angabe der Zustelladresse direkt an den Verlag via literatur@rogeon.de (Buchpreis und damit Spendenhöhe je Doppelroman: 19,20€). Darüber hinaus ist ein Erwerb in der Geschäftsstelle der KünstlerGilde möglich.

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Die Vorstandsvertreter der Gilde versichern der jüdischen Gemeinde ihre uneingeschränkte Solidarität und wünschen im Namen aller Mitglieder der Gilde Frieden.

Schalom.

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Solidarität mit der israelischen Gemeinde