Steckbrief Siegfried Lenz

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Siegfried Lenz (Quelle: Wikipedia)

Siegfried Lenz wurde 1926 im ostpreußsischen Lyck geboren. Der deutsche Schriftsteller wurde 1979 von der KünstlerGilde mit dem Andreas-Gryphius-Preis ausgezeichnet. Lenz ist insbesondere für seinen in viele Sprachen übersetzten Roman „Deutschstunde“ bekannt – aber auch seine bereits 13 Jahre zuvor erschienene Kurzgeschichten-Sammlung „So zärtlich war Suleyken“ wurde sehr erfolgreich, nicht zuletzt aufgrund seiner neuartigen Erzählweise und der Verwendung der ostpreußisch-masurischen Umgangssprache.

Siegfried Lenz gehörte neben Heinrich Böll und Günter Grass zu den bestimmenden und herausragenden Autoren der deutschen Nachkriegsliteratur.

In seinen frühen Jahren war Lenz einer der Wegbereiter des Genres der Kurzgeschichte in der deutschsprachigen Literatur und blieb lange deren herausragender Vertreter.

Neben 15 Romanen verfasste Siegfried Lenz über hundert Erzählungen, Theaterstücke, Hörspiele, Essays, Reden, Rezensionen und mischte sich immer wieder ins politische Tagesgeschehen ein.

Vita von Siegfried Lenz

Name: Siegfried Lenz

Geboren: 1926 in Lyck/ Ełk (Ostpreußen)

Lenz wuchs in Masuren auf – nach dem Tod seines Vaters bei der Großmutter in Lyck (Ełk).

Zu Beginn des 2. Weltkriegs qualifizierte er sich für einen Kurs für Hochbegabte.

1943 legte er das Notabitur ab – und wurde zur Kriegsmarine eingezogen.

Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs desertierte Lenz in Dänemark.

Studium für Philosophie, Anglistik und Literaturwissenschaft in Hamburg – und vorzeitiger Abbruch, um Volontär bei „Die Welt“ zu werden.

1951: Veröffentlichung des 1. Romans „Es waren Habichte in der Luft“.

Gemeinsam mit Günter Grass engagierte er sich für die SPD und unterstützte die Ostpolitik Willy Brandts. Zur Unterzeichnung des deutsch-polnischen Vertrages wurde er 1970 nach Warschau eingeladen.

Gestorben: 2014 in Hamburg.

Literarischer Fokus

Romane, Erzählungen, Novellen sowie Essays, Theaterstücke und Kinderbücher.

Bekannt wurde Lenz insbesondere mit seinem Roman „Deutschstunde“, der die Zeit des Nationalsozialismus und einen falsch verstandenen Pflichtbegriff behandelt.

Preise & Auszeichnungen

Auswahl der vielen Preise, die Siegfried Lenz erhielt:

1961: Kulturpreis der Landsmannschaft Ostpreußen

1979: Andreas-Gryphius-Preis der KünstlerGilde Esslingen

1984: Thomas-Mann-Preis

1988: Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

1995: Jean-Paul-Preis

1999: Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main

2009: Lew-Kopelew-Preis

Wissenswertes über Siegfried Lenz

In dem 1966 erschienenen Aufsatz „Ich zum Beispiel“ berichtete Siegfried Lenz sowohl von seiner Euphorie als 17-jähriger bei der Einberufung als auch über die spätere Ernüchterung sowie das erlösende Ende der Lügen beim Kriegsende.

Das persönliche Archiv von Lenz wurde dem Deutschen Literaturarchiv Marbach überlassen.

Seit 2014 wird alle zwei Jahre der dotierte Siegfried Lenz Preis von der gleichnamigen Siegfried Lenz Stiftung verliehen.

Hier geht es zum Wikipedia-Eintrag für Siegfried Lenz.

„[…] die Haltung des Epikers, die Welt und die Menschen lieber zu verstehen als zu verurteilen“

Hanjo Kesting

Ausgewählte Werke von Siegfried Lenz

„Der Überläufer“. Roman. 1951 (postum-Publikation 2016)

„So zärtlich war Suleyken“. Masurische Geschichten, Kurzgeschichten. 1955.

„Brot und Spiele“. Roman. 1959.

„Das Feuerschiff“. Erzählungen. 1960.

„Zeit der Schuldlosen“. Szenisches Werk. 1961

„Deutschstunde“. Roman. 1968.

„Das Vorbild“. Roman. 1973.

„Heimatmuseum“. Roman. 1978.

„Arnes Nachlaß“. Roman. 1999.

Eine Liste aller Mitglieder und Preisträger der KünstlerGilde Esslingen, die wir bereits mit einer individuellen Personenseite vorgestellt haben, findet sich ebenfalls auf dieser Webseite.