Steckbrief Heinrich Simbriger

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Heinrich Simbriger (© F. Pikola/ T. Emmerig)

Heinrich Simbriger wurde 1903 in Aussig (Ústí nad Labem) geboren. Simbriger – Begründer der Komplementären Harmonik – wurde 1963 von der KünstlerGilde mit dem Johann-Wenzel-Stamitz-Preis ausgezeichnet.

In Regensburg baute Simbriger das dortige Musikarchiv der KünstlerGilde Esslingen auf, welches nahezu alle im dritten Viertel des 20. Jahrhunderts greifbaren Werke von Komponisten, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus den einstigen deutschen Ostgebieten vertrieben wurden, umfasst.

Vita von Heinrich Simbriger

Name: Heinrich Simbriger

Geboren: 1903 in Aussig/ Ústí nad Labem

1921: Studium für Komposition (zunächst auch Medizin, dann Germanistik, Kunstgeschichte, Musikgeschichte und Philosophie) in Prag, später in München sowie in Wien.

1937: Promotion in Völkerkunde und Musikwissenschaft in Wien.

Freischaffender Komponist in Aussig.

1950: Beginn seiner Arbeit an der Komplementären Harmonik.

1966: Aufbau des Regensburger Musikarchivs der KünstlerGilde Esslingen – das er als Leiter führte.

Gestorben: 1976 in Regensburg

Musikalischer Fokus

Heinrich Simbriger war Komponist und Musiktheoretiker. Er ist Begründer einer zwölftönigen Kompositionslehre, die er Komplementäre Harmonik nannte.

Neben einigen Schriften schuf Simbriger Werke für Orchester, Klavier, Orgel, weltliche Chöre, geistliche Musik, Bläser und Kammermusik, aber auch zahlreiche Lieder und sogar zwei Bühnenwerke.

Preise & Auszeichnungen

1956: Sudetendeutscher Kulturpreis für Musik

1963: Johann-Wenzel-Stamitz-Preis der KünstlerGilde Esslingen

Wissenswertes über Heinrich Simbriger

Simbriger ist der Begründer der Komplementären Harmonik, einer zwölftönigen Kompositionslehre.

Nach ihm ist die Heinrich-Simbriger-Stiftung benannt.

Außerdem war er Archivleiter des von ihm in Regensburg gegründeten Musikarchivs der KünstlerGilde Esslingen – derzeit Depositum im Sudetendeutschen Musikinstitut in Regensburg.

Thomas Emmerig publizierte 2014 für die Heinrich-Simbriger-Stiftung die hier bei der KünstlerGilde als Download erhältliche Schrift „Das Musikarchiv Regensburg der KünstlerGilde Esslingen e.V. – Historischer Rückblick als Grundlage einer Neubelebung“.

Musik aus dem Archiv – Schätze aus dem Musikarchiv der KünstlerGilde“ lautet der in der Zeitschrift 2020-II erschienene Artikel von Dietmar Gräf über das von Simbriger gegründete Musikarchiv in Regensburg.

Hier geht es zum Wikipedia-Eintrag von Heinrich Simbriger.

Ausgewählte Werke von Heinrich Simbriger

Eine repräsentative Auswahl von Simbrigers Werken findet sich u.a. in den vom Laurentius Musikverlag zusammengestellten Bänden:

Band 1: Variationen, Intermezzo und Finale über ein chinesisches Volkslied („Tsin Fa“) für Klavier, WoO 10

Band 2: Sonatine für Oboe und Cembalo, WoO 3

Band 3: Fünf Lieder für hohe Stimme und Klavier, op. 27

Band 4: Praeludium und Fuge für Orgel, op. 89

Band 5: Triptychon für Orgel, op. 111

Band 6: Musica spiritualis für Orgel, op. 136

Band 7: Konzert für Streichorchester, op. 104

Band 8: Zehn kleine zweistimmige Stücke für Klavier, op. 77

Band 9: Streichquartett Nr. 3, op. 122

Band 10: Sechs kurze Blasmusiken in alten Tonarten für drei Trompeten und drei Posaunen, op. 23

Band 11: Esslinger Turmmusik für neun Blechbläser, op. 96, Zwölftonwerk Nr. 20

Band 12: Drei Gesänge nach Texten von Rabindranath Tagore für Sopran, Klarinette und Klavier, op. 8

Band 13: Sonate für Klarinette und Klavier, op. 105

Band 14: Musica spiritualis für Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass, op. 136

Band 15: Trio für Violine, Bratsche und Violoncello in g-Moll, op. 45

Band 16: I. Bläserquintett für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott, op. 93

Band 17: Kleine Perlacher Messe für vierstimmigen gemischten Chor a cappella, op. 18

© Heinrich Simbriger | KünstlerGilde e.V. Esslingen

Eine Liste aller Mitglieder und Preisträger der KünstlerGilde Esslingen, die wir bereits mit einer individuellen Personenseite vorgestellt haben, findet sich ebenfalls auf dieser Webseite.