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Thomas Emmerig (© Thomas Emmerig)

Am 31. Januar 2021 verstarb in Lappersdorf bei Regensburg der Musikwissenschaftler Dr. Thomas Emmerig, der unserer KünstlerGilde eng verbunden war.

Dr. Emmering machte sich u.a. einen Namen durch die Wiederentdeckung und auch Erforschung von Komponisten der ehemaligen deutschen Ostgebiete, vornehmlich sudetendeutscher Tonschöpfer. Immer wieder schrieb er interessante Artikel für unsere Zeitschrift. Er hat das Notenarchiv der KünstlerGilde (mit über 400 Komponisten und über 8000 Kompositionen), das sich in den Räumen des Sudetendeutschen Musikinstituts Regensburg (Leitung:
Dr. phil. Habil. Wehrmeyer) befindet, gewissenhaft und vorzüglich verwaltet, darüber hinaus versucht, dafür zu sorgen, dass immer wieder Werke verlegt wurden (insbesondere beim Laurentius Musikverlag Frankfurt am Main des Verlegers, unseres Mitglieds, Dr. Wolfram Hader).

Wenn wir eine Komposition oder einen Komponisten suchten, so waren wir bei ihm an der richtige Adresse und erhielten zuverlässig in kürzester Zeit die notwendigen Informationen und gegebenenfalls auch Noten. In den Schriftenreihen „Neue Wege“ des Sud. Musikinstituts und „Komponisten in Bayern“ erschienen namhafte Bücher von ihm.

Emmerig wurde 1948 in München geboren und studierte und promovierte an der Universität Regensburg. Er war Verlagslektor und später freier Autor. Darüber hinaus entstanden auch über 60 Kompositionen. Nicht vergessen werden darf die Organisation von Konzerten des „Eckigen Kreis Regensburg“ sowie der „Jungen Akademie Regensburg“.

Für die Mittelbayerische Zeitung war er als Konzertkritiker tätig. Interessanterweise gab er auch kleine Bände mit eigenen Gedichten heraus. Sein letztes Buch schrieb er über den Straubinger Bildhauer und Zeichner Hans Rieser, mit dem er freundschaftlich verbunden war.

Eine Großtat war die 600 Seiten umfassende „Musikgeschichte Regensburgs“. Einen wesentlichen Teil seiner Tätigkeit widmete er dankenswerter Weise dem Werk Heinrich Simbringers, auch als Vorsitzender der „Heinrich-Simbringer-Stiftung“ (Simbringer selbst war wiederum maßgeblich beteiligt an der Führung der KünstlerGilde in ihren frühen Jahren.).

Auch bemühte sich Emmerig in Zusammenarbeit mit der Regensburger Musikedition und dem Sud. Musikinstitut u.a. am Leben und Werk des in Stalingrad vermissten Regensburger Komponistenfreundes Max Jobst.

Besondere Erwähnung verdient auch die mehrfache Aufführung von Thomas Emmerig durch das Esslinger „Malinconia Ensemble“ unter Leitung von Helmut Scheunchen (z.B. die Aufführung von „Letzte Feste“, ein Zyklus für Bariton, Viola und Cello nach Texten von Peter Coryllis im März 2020 in Regensburg). Eine Uraufführung seiner „Missa in dubio“ konnte er leider nicht mehr erleben.

Die KünstlerGilde ist Herrn Dr. Thomas Emmerig für seine stets freundliche Art und erstklassige ehrenamtliche Mitarbeit zu großem Dank verpflichtet und wird ihn stets in ehrenvoller Erinnerung behalten!

Autor: Dr. Dietmar Gräf, Fachgruppenleiter Musik.

Dieser Artikel erschien auch in der Ausgabe 2021-I des Zeitschriften-Magazins der KünstlerGilde mit Sitz in Esslingen a.N.

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Nachruf auf Dr. Thomas Emmerig